Wenn jemand eine Reise tut – so kann er was erzählen.

In meinem Fall ist die Reise ein Kurztrip nach Süddeutschland.

Selbstportrait.

Du fragst Dich wahrscheinlich zu Recht, warum ich auf meiner Homepage einen solchen Bericht schreibe. Es hat auf den ersten Blick in der Tat wenig mit der Familienfotografie zu tun. Aber stimmt das auch? Und was hat das Ganze mit meiner Kreativität zu tun?

Was haben ein Kurzurlaub und Familienfotografie gemeinsam?

Jetzt verrate ich Dir mal was:

Ein Kurztrip nach Süddeutschland heißt für mich: ein Trip in die Vergangenheit. Dabei kommen viele Erinnerungen hoch, von der Kindheit über die Teenie-Zeit bis hin zu meiner geliebten Studienzeit. Und wenn dann mal eine Erinnerung in mir geweckt wird, so passiert das oftmals durch Fotos aus Fotoalben. Viele Fotos haben sich – durch ihr bloßes Dasein – bereits in meiner Kindheit so fest in meine Erinnerungen gesetzt und mich schon damals tief berührt.

Der Wert von Fotos ist für mich so hoch, dass ich niemals darauf verzichten könnte. Alle Kleinigkeiten, die meine Geschichte schreiben, versuche ich auf Fotos zu finden. Und ich merke, je weiter mein Leben voranschreitet, desto mehr Fragen habe ich über mein früheres Leben. Und immer öfter sind es Fragen, die meine Kinder gerne beantwortet haben wollen. Oft sind es aber meine persönlichen Fragen: Wie habe ich meinen Alltag in der frühen Kindheit verbracht? Wie genau sah mein Kindergarten aus und wer war überhaupt alles mit mir im Kindergarten befreundet?

Woran möchte ich mich erinnern?

Ja, woran möchte ich mich denn erinnern und warum möchte ich das überhaupt? Eine gute Frage. Jeder Mensch hat Erinnerungslücken und für mich fühlen diese sich manchmal sehr unangenehm an. Mit dem Fortlaufen der Zeit vergrößern sich die Lücken und das Flicken wird zusehends schwerer. Und ich weiß, dass manche Lücken viel zu viele schöne Momente beinhalten, an die ich mich bis an mein Lebensende erinnern und als mein Lebenswerk an meine Kinder überreichen möchte. Und was ist, wenn meine Tochter in 30 Jahren nach genau diesem fehlenden Puzzlestück sucht und nicht fündig wird? Das wäre doch unendlich schade. Denn wer weiß schon, wer – und in welcher Form – ihr dann ihre Geschichte erzählen können wird.

Warum fördert das Reisen meine Kreativität?

Das Reisen bringt Zeit mit sich. Zeit für sich selbst aber auch Zeit für alle anderen Menschen. Diese Zeit, mit der Besinnung auf mich selbst, lässt mich entspannen und bietet mir die Möglichkeit, meine Welt intuitiver zu betrachten. Alleine dieses Zurücklehnen und Besinnen, kurbelt meine Kreativität an. Und soll ich Dir noch etwas verraten? Das Ausdrücken meiner Intuition in Fotos lässt mich spüren und entspannen. Überleg’ doch mal, welcher Wert in Fotos steckt, die intuitiv gemacht werden? Ich finde, es ist ein sehr hoher emotionaler Wert. Jedes Fotos, welches ich „aus einem Gefühl heraus“ gemacht habe, lässt mich an dieses Gefühl erinnern und ist Teile meiner Geschichte.

Langer Rede kurzer Sinn

Wenn jemand eine Reise tut – nämlich seine Lebensreise – so hat er was zu erzählen. Doch die Worte hierzu verblassen mit der Zeit. Die dokumentarische Familienfotografie ist Dein Zeitzeugnis, Deine Lebensgeschichte. Sie konserviert wichtige Meilensteine in Deinem Leben und lässt Dich immerzu erinnern, erzählen und fühlen.

Wochenbettzauber und der Hund

Klingt komisch, oder? Du hast aber schon richtig gelesen. Tatsächlich spielt bei dieser Fotoreportage der Hund eine tragende Rolle.

Der Anfang

Mal ganz von vorne: Wir haben uns an einem Freitagnachmittag um 14:00 Uhr verabredet – mich erwartet eine vierköpfige Familie. Ein Köpfchen ist noch so richtig klitzeklein. So nebenbei, bei der Geburt ist dieses kleine Köpfchen eigentlich irgendwie immer viel zu groß 😉

Ok. Ich freue mich natürlich sehr. Wie immer, wenn ich ein anderes Familiensystem betreten darf.
Soweit so gut. Da ist die frisch gebackene Mama mit ihrem irrsinnig süßen, kleinen Baby. Und sie schaut so glücklich drein. Dank meiner eigenen Stillhormone und Muttergefühle möchte ich sofort noch ein Baby. Ach, ich schweife ab.

Wie geht es weiter?

Dann kommt der Hund. Groß und schwarz. Meine Lieblingsrasse. Und zuckersüß. Er allerdings, empfindet mich scheinbar als nicht ganz so süß. Das Baby, das Haus, das Wohnzimmer, alles muss beschützt werden – und ich angeknurrt. Hui, mein Adrenalinspiegel steigt. Was nun? Werden wir uns noch anfreunden? Aber überlegt mal, wie stolz muss dieser denn Hund sein? Er darf ein ganz neues Familienmitglied beschützen!

Ich packe also langsam meine Kamera aus und halte einfach mal Abstand. Zu allem. Der Hund hätte mich allerdings am liebsten vor der Haustür gesehen.

Ich fotografiere erst mal aus der Ferne und teste meine Einstellungen. Das war scheinbar ok für den Hund.
Es werden mehr Fotos. Das große Kind kommt ins Wohnzimmer und wir lernen uns kennen. Ich glaube, in etwa da ist der Wochenbettzauber auch auf den Hund übergesprungen. Er kommt zu mir und gibt mir seine Pfote. Was für ein tolles Zeichen. Natürlich nehme ich seine riesige Pfote in meine Hand. Wir sind auf Augenhöhe. Und dann haben wir uns verliebt und ich wurde akzeptiert.

Puh. Der Schweiß wird weniger und die Anzahl der Fotos wird mehr. Babyhaare, Babyhände, große und kleine Hände eng ineinander verschlungen. Verliebte Blicke, erstaunte, bewundernde Blicke und lachende, glückliche Blicke.

Ist am Ende immer alles gut?

Nach etwa zwei Stunden habe ich alles im Kasten und gehe ganz beglückt nach Hause.

Ich bin verzaubert. Von einem kleinen Menschlein in seiner lieben Familie. Und seinem großen Hund.

PS: Möchtet Ihr meine Portfolio-Familie sein? Dann hüpfe mal hier rüber.

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